Chronik der Schattenpolitik Teil 3

Dinge, die die Welt nicht braucht

oder wie Millionen für akademische Selbstbefriedigung verbrannt werden.

Wenn es einen Wettbewerb für Projekte gäbe, die teuer, nutzlos und völlig realitätsfern sind, hätte dieses Forschungsprojekt beste Chancen auf den ersten Platz: „The Increasing Weight of Regulation: The Role(s) of Law as a Public Health Tool in the Prevention State“ (etwa: Die zunehmende Last der Regulierung: Die Rolle(n) des Rechts als Werkzeug der öffentlichen Gesundheit im Präventionsstaat). Klingt beeindruckend, oder? Aber hinter dieser hochtrabenden Verpackung verbirgt sich vor allem eins: akademische Selbstbefriedigung erster Klasse – und das für knapp 2 Millionen Schweizer Franken.

Warum auch Steuerverschwendung in die „Chronik der Schattenpolitik“ gehört

Steuergelder sind das Fundament unseres Gemeinwesens, und genau deshalb müssen wir fragen: Wie sinnvoll werden sie eingesetzt?

Wenn Millionen für Projekte verbrannt werden, die weder der Bevölkerung noch der Wissenschaft echten Mehrwert bringen, dann ist das nicht nur Verschwendung – es ist ein Schlag ins Gesicht aller Steuerzahler.

Die „Chronik der Schattenpolitik“ deckt nicht nur die leisen Deals und verdeckten Absprachen auf, sondern zeigt auch, wie der Umgang mit öffentlichen Geldern unsere Demokratie untergräbt. Transparenz muss auch hier gelten – für jede Entscheidung und jeden Franken.

Worum geht’s eigentlich?

Dieses vom Schweizer Nationalfonds (SNF) finanzierte Projekt will die Rolle des Rechts im sogenannten „Präventionsstaat“ untersuchen. Anders gesagt: Es geht darum, wie weit der Staat uns „schubsen“ (Stichwort „Nudging“) darf, damit wir gesünder leben – natürlich rein zu unserem Besten. Schlagwörter wie „Health Washing“, „FemTech“, „Wahlarchitektur“ und „Diskriminierung“ geben der Sache einen modernen Anstrich, aber letztlich dreht sich alles um die Frage:

Wie viel Freiheit bleibt uns in der schönen neuen Gesundheitswelt?

Die Hauptdarsteller

Angeführt wird das Team von Mélanie Levy, einer Juristin vom Institut de droit de la santé der Université de Neuchâtel. Ihr zur Seite stehen ein paar andere kluge Köpfe, die sich mit Begeisterung in regulatorische Labyrinthe stürzen, um uns zu erklären, wie die Welt zu funktionieren hat. Ziel: Mit schön formulierten Publikationen und wissenschaftlichen Events ordentlich Eindruck schinden.

Die Rechnung zahlen: Sie

Woher kommen die knapp 2 Millionen Franken, die dieses Projekt kostet? Richtig, aus Ihren Steuergeldern. Der Schweizer Nationalfonds ist über öffentliche Mittel finanziert, was bedeutet: Jeder Steuerzahler finanziert diese akademische Gedankenspielerei – ob er will oder nicht. Die Mittel werden zentral verteilt, und eine Handvoll Gutachter entscheidet, wer den Millionenregen bekommt. Praktische Relevanz? Zweitrangig. Buzzword-Dichte? Ausschlaggebend.

Was ist FemTech und Health Washing?

Damit Sie beim nächsten Smalltalk auf der Party punkten können, hier eine kurze Erklärung der angesagten Begriffe:

  • FemTech (Female Technology): Technologien, die speziell für Frauen entwickelt wurden. Von Zyklustrackern über Wearables bis hin zu High-Tech-Vibratoren – klingt innovativ, wird aber oft als Marketingstrategie kritisiert.
  • Health Washing: Die „Greenwashing“-Version der Gesundheitsbranche. Produkte oder Unternehmen geben sich gesünder, als sie wirklich sind. Beispiel: Zuckerbomben, die als „fettarm“ verkauft werden, oder Nahrungsergänzungsmittel mit fragwürdigen Versprechen.

Was genau bringt das Projekt?

Nach fünf Jahren Forschung werden wir vermutlich ein paar Dutzend wissenschaftliche Publikationen und schicke PowerPoint-Präsentationen sehen. Die echten Probleme der Gesellschaft, wie Zugang zu Gesundheitsversorgung oder soziale Ungleichheit, bleiben dabei ungelöst. Stattdessen diskutiert man, ob der Staat uns dazu bringen darf, mehr Brokkoli zu essen.

Fazit: Ein Hoch auf die akademische Selbstbefriedigung

Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel für das, was schiefläuft, wenn Wissenschaft sich selbst genug ist. Es ist kein Werkzeug zur Problemlösung, sondern eine Plattform für die Selbstdarstellung. Die Forschenden polieren ihre Lebensläufe, die Universitäten feiern ihre „Exzellenz“, und der Steuerzahler finanziert den ganzen Zirkus.

Am Ende bleibt die Frage: Wer braucht so etwas wirklich? Die Antwort ist einfach: Niemand – ausser denjenigen, die davon profitieren. Der Rest von uns? Wir zahlen die Rechnung und schütteln den Kopf.

Es ist Zeit, die Frage zu stellen, die niemand im akademischen Elfenbeinturm hören will: Wann hören wir endlich auf, Millionen in Projekte zu stecken, die die Welt nicht braucht?

Chronik der Schattenpolitik: Auch Teil 3 endet mit einem klaren Appell: Fordern wir Transparenz, hinterfragen wir die Verschwendung. Denn wenn wir nicht hinschauen, entscheiden andere über uns und unser Geld.