Vom Schweigen der Lämmer zum Pupsen der Kühe

Wie die Schweiz Dank Bovaer® in Kürze pupsfrei werden kann

Willkommen in der wunderbaren Welt des modernen Klimaschutzes, wo das Methan der Kühe plötzlich unser grösstes Problem ist und wir alle verzweifelt versuchen, den Planeten vor tierischen Furzen zu retten. Dank Bovaer®, dem glänzenden Ritter auf dem grün gewaschenen Ross. Eine revolutionäre Formel, die die Kühe davon abhält, Methan in die Luft zu jagen – nur um sie stattdessen mehr CO2 ausatmen zu lassen. Klingt wie ein schlechter Scherz? Willkommen bei der Verarsche mit Güte-Siegel!

Ich schreibe diesen Artikel nicht am 1. April, sondern am Freitag, dem 13. Gibt es da Parallelen? Es fühlt sich so an. Nach dem Lesen des kleinen Artikels werden Sie sicher zustimmen.

Die grün getarnte Wahrheit: Methan raus, CO2 rein

Also, wie funktioniert das eigentlich? DSM, ein niederländischer Konzern, präsentiert Bovaer®, einen Futtermittelzusatz, der Methan im Kuhmagen unterdrückt. Stattdessen entsteht als nettes Nebenprodukt mehr CO2. Weil, hey, wir brauchen ja Abwechslung bei den Klimakillern! Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nickt das alles freundlich durch – basierend auf Daten, die DSM selbst geliefert hat. Klingt nach einer wissenschaftlich fundierten Entscheidung, nicht wahr?

Das Ergebnis? Ein angeblicher Gamechanger für das Klima, der am Ende nichts anderes macht, als die Probleme umzudekorieren. Aber Hauptsache, die Käsestücke in der Supermarkt-Kühltheke tragen bald stolz das Label: „Mit Bovaer® gefüttert – klimaneutral durch CO2.“

Der Witz liegt in der absurden Logik: Wir „retten“ die Welt, indem wir ein angebliches Klimaproblem (Methan) mit einem anderen (CO2) ersetzen – und verkaufen es als Fortschritt! Es ist, als ob man versucht, ein Feuer zu löschen, indem man Benzin drüber kippt, und dann stolz verkündet: „Schaut her, weniger Flammen, mehr Rauch – wir sind echte Helden!“

Methan = böse, weil es die Erde aufheizt.
CO2 = auch böse, weil es das Klima killt.
Bovaer®-Logik: Tauschen wir einfach das eine gegen das andere!

Das Ganze wird dann mit dem Prädikat „klimaneutral“ versehen, weil CO2 gerade noch besser klingt als Methan.

Der Rattenschwanz der Nebenwirkungen

Wie sieht es mit den Langzeitfolgen aus? Nun ja, das weiss niemand so genau, weil unabhängige Studien – oh Wunder – nicht existieren. Was wir wissen:

  • 12 % der Reste von Bovaer® landen dort, wo sie nicht sollten – in Milch, Fleisch und damit direkt auf deinem Teller.
  • Männliche Ratten, die mit dem Stoff gefüttert wurden, wurden unfruchtbar. Aber keine Sorge, bei Kühen und Menschen ist das sicher ganz anders… oder?
  • Tumore im Darm? Ach, einfach einen neuen Grenzwert setzen, dann passt das schon! Oder ein Vakzin gegen Darmkrebs erfinden (hallo, BioNTech).

Und wenn das alles nicht reicht, um skeptisch zu werden: Die EFSA hat zugegeben, dass sie nicht weiss, wie viel von diesem „Wundermittel“ über die Milch tatsächlich in die Nahrungskette gelangt. Ach, geschenkt, wer braucht schon Fakten, wenn das Klima gerettet wird?

Statistik für Fortgeschrittene: Augen zu und durch

Die Blutwerte der mit Bovaer® gefütterten Kühe zeigen signifikante Veränderungen. Weniger rote Blutkörperchen, weniger Hämoglobin – Symptome, die bei Menschen als alarmierend gelten würden. Doch die EFSA meint lapidar: „Zu gering, um wichtig zu sein.“ Dass Statistik keine Momentaufnahme ist, sondern Trends über die Zeit analysieren sollte, scheint dort niemandem bekannt zu sein.

Und die Kühe selbst? Trinken weniger Wasser, legen weniger Gewicht zu, aber produzieren trotzdem die gleiche Menge Milch. Klingt nach einem Traum für jeden Landwirt, oder?

Warum die Schweiz die pupsfreie Zone wird

Und nun zur Schweiz, die Vorreiterin in Sachen Klimaschutz à la „Bullshit“ (im wahrsten Sinne des Wortes): Hier ist Bovaer® auch zugelassen und wird sicher bald mit grossem Tamtam als Beitrag zur Methanreduzierung gefeiert. Die Frage, ob das wirklich etwas bringt oder nur ein weiteres Greenwashing- und Geldscheffel-Projekt ist, interessiert offenbar niemanden. Hauptsache, die CO2-Bilanz sieht auf dem Papier schön aus.

Vielleicht könnte man das Konzept ausweiten: Wie wäre es mit einem Bovaer®-Produkt für Menschen? Dann pupst niemand mehr, wir atmen alle brav mehr CO2 aus und die Welt ist gerettet und unsere Mitmenschen in unserer unmittelbaren Umgebung auch.

Das Fazit: Eine Verarsche mit Siegel

Bovaer® ist kein Fortschritt, sondern ein Beispiel für Scheinlösungen, die unter dem Deckmantel des Klimaschutzes Profit generieren. Die Schweiz wird sicher als Musterknabe vorangehen und stolz darauf sein, ihre Kühe zur pupsfreien Zone gemacht zu haben. Doch die wahren Kosten – für die Tiere, die Umwelt und letztlich für uns als Verbraucher – sind nicht abzusehen.

Bauern, die sich für den Einsatz von Bovaer® entscheiden, haben vielleicht einfach zu viel Vertrauen  in das Marketing und zu wenig Zweifel an den versprochenen Wundereffekten. Oder sie hatten schlicht andere Prioritäten, als sich intensiver mit den Details auseinanderzusetzen – wer weiss, vielleicht ist der Stress auf dem Hof einfach zu gross. Aber: „Pobacken zu und durch“ sollte hier nicht das Motto sein!

Daher mein Vorschlag zur Warnung von Bauern und Verbrauchern: Ein neues Label für Produkte wie Bovaer® und Co.: „Verarsche mit TÜV-Siegel® – garantiert profitabel, garantiert fragwürdig.“ Denn wenn wir schon verarscht werden, dann bitte mit Stil!

…es ist noch immer Freitag, der 13.!